Absatzeinbruch in China: Ist das die Zeitenwende für Apple?
Die WirtschaftsWoche berichtet von einem signifikanten Rückgang der iPhone-Verkäufe in China, was Fragen über die zukünftige Marktpositionierung Apples aufwirft. Im ersten Quartal des Jahres fiel der Marktanteil bei Neugeräten auf 15,7 Prozent; ein deutlicher Abstieg im Vergleich zum Vorjahr, als Apple noch Marktführer war.
Laut Geoff Blaber vom britischen Marktforschungsunternehmen CSS Insights verliert Apple zunehmend an Boden gegenüber lokalen Konkurrenten wie Huawei und Vivo. Diese bieten technisch ausgereifte Geräte zu aggressiven Preisen an, wodurch sie besonders im Premiumsegment stark zulegen konnten. Die geopolitische Lage zwischen den USA und China sowie lokale Regulierungen verschärften zusätzlich Apples Situation vor Ort.
EU-Gesetzgebung fordert Anpassungen von Apple
In Europa sieht sich Apple durch neue digitale Gesetzesvorgaben gezwungen, seinen bisher exklusiven App Store für andere Anbieter zu öffnen. Dies könnte langfristig Einfluss auf das Geschäftsmodell haben, da bislang hohe Provisionseinnahmen generiert wurden. Der Analyst Francisco Jeronimo von IDC weist darauf hin, dass Verbraucher ihre Smartphones länger nutzen und seltener upgraden würden – eine Entwicklung, die auch durch geringfügige technologische Fortschritte zwischen den Modellen bedingt ist.
Zunehmender Trend zum Gebrauchtmarkt
Jeronimo betont weiterhin die Wichtigkeit des Refurbished-Marktes (aufbereitete Gebrauchtgeräte), welcher in Europa jährlich um 25 bis 30 Prozent wächst - mit iPhones als größtem Anteilsträger dieses Segments. Durch diese Strategie kann Apple weitere Kundenkreise erschließen ohne sein Premiumimage zu gefährden und gleichzeitig seine Dienste einer breiteren Basis potentieller Nutzer zugänglich machen.
Diese Entwicklungen deuten darauf hin, dass sich das Unternehmen möglicherweise strategisch neu orientieren muss, um weiterhin erfolgreich am global hart umkämpften Smartphone-Markt teilzunehmen.
